Was ist Resilienz und wie kann diese trainiert werden?

Gestärkt den Herausforderungen des Lebens begegnen

Resilient sein bedeutet „psychisch widerstandsfähig” zu sein. Es braucht keine Diagnose, um sich Unterstützung zu suchen, wenn wir bemerken, dass uns etwas belastet oder anhaltend überfordert. Dann ist vielleicht ein kunsttherapeutisches Resilienztraining – das für Sie, Ihr Kind oder Ihren Jugendlichen passende Möglichkeit – im Sinne der Stärkung der Widerstandsfähigkeit.

Resilienzförderung bedeutet, Menschen dabei zu unterstützen, in Balance zu bleiben oder wieder in ein Gleichgewicht zu kommen, trotz alltäglicher Stressoren oder auch vor oder während besonderer Herausforderungen, Umbruch- oder Belastungsphasen.

Dabei geht es darum, das eigene Denken, Fühlen, Empfinden und Verhalten wahrzunehmen und zu reflektieren. Ein Verständnis für das Zusammenspiel von Körper und Psyche zu entwickeln: Das dient uns als Basis um auch starke, schwierige Gefühle regulieren zu können, Frühwarnzeichen und unsere „Tankstellen” zu kennen, Entscheidungen zu treffen, Perspektiven zu entwickeln und damit selbstwirksam unser Leben mitgestalten zu können.

Seit 2018 beschäftige ich mich im Rahmen des Präventionsprojektes FARBALARM. Kreativität macht stark! mit den Möglichkeiten, die Resilienz mit kreativen Mitteln zu stärken. FARBALARM ist eine Initiative des Kunsttherapie-Netzwerk e.V. und richtet sich gezielt an Kinder und Jugendliche, die durch eine Erkrankung im Familiensystem vor besonderen Herausforderungen stehen.

Im Gleichgewicht sein.

Welche Faktoren machen uns besonders widerstandsfähig?


Ein Resilienztraining stärkt gezielt die personalen Schutzfaktoren wie Selbstwahrnehmung, Gefühlsregulation, Umgang mit Stress, Perspektivenwechsel, soziale Kompetenzen, Bewältigungs- und Lösungskompetenzen.

Ausgeglichen, flexibel, optimistisch und mir meiner Fähigkeiten bewusst.

Was mich ausmacht.

Fähigkeiten entdecken und aktivieren.

Je besser wir uns kennen und um unsere Fähigkeiten wissen, umso eher können wir darauf zurückgreifen.

  • Was ist mir wichtig und was kann ich besonders gut?
  • Resilienzmarker „Schon Geschafftes” können uns dabei unterstützen, zuversichtlich neue Herausforderungen anzugehen.
  • Fähigkeiten und individuelle „Superkräfte” können visuell verankert werden.

Jedes Gestalten und Kreativsein beinhaltet eine Erfahrung von Selbstwirksamkeit.

Stress bewältigen.

Starke Gefühle regulieren.

Selbststeuerung gilt als ein zentraler Faktor von Resilienz.

  • Was sind Gefühle, welche kenne ich und wozu sind sie da?
  • Was kann ich tun wenn ich wütend, traurig, ängstlich … bin?
  • In welchen Situationen reagiere ich häufig sehr heftig und möchte dies ändern?
  • Wie gehe ich mit Stress um? Kenne ich meine Frühwarnzeichen, was kann ich vorsorglich tun und kenne ich meine „Tankstellen”?

Gefühle erzählen von unseren Bedürfnissen.

Zuversichtlich sein.

Wie ich neue Herausforderungen bewältigen kann.

Optimismus und die Fähigkeit zu realistischer Selbsteinschätzung helfen uns dabei:

  • Kann ich gut einschätzen, ob ich einer Aufgabe gewachsen bin?
  • Welche Fähigkeiten kann ich aktivieren, um das zu schaffen?
  • Wann hole ich mir Unterstützung und wie mache ich das?

Aktive Problemlöse- und Bewältigungs­kompetenz trainieren.

Perspektiven wechseln.

Alternative Blickwinkel einnehmen

Die Fähigkeit, etwas auch mal anders zu betrachten, ist relevant:

  • Gibt es auch andere Sichtweisen auf mein Problem? Beinhaltet meine Herausforderung vielleicht sogar eine Chance?
  • Was würde ich einem guten Freund, einer guten Freundin raten?
  • Kann ich etwas verändern, dazu tun oder weglassen?

Flexibilität statt starrer Denk- und Handlungsmuster.

Die psychische Widerstandsfähigkeit stärken.

Kunsttherapeutische Methoden entfalten ihr Potenzial in der Resilienzförderung: Emotionaler Ausdruck wird gefördert, die Selbstwahrnehmung trainiert, das Selbstwirksamkeitserleben aktiv genutzt, Emotions- und Stressregualtion gezielt bearbeitet.

Über einen Zeitraum von 6 bis 12 Monaten arbeiten wir gezielt in 10 Einheiten an den zu stärkenden Faktoren, wobei eine individuelle Gewichtung definiert werden kann.